Wie sollte ich die Elternzeit in der Bewerbung angeben?
Du möchtest nach Deiner Elternzeit den Wiedereinstieg planen und Dich beruflich neu orientieren und fragst Dich wie Du die Elternzeit am Besten in Deinem Lebenslauf unterbringen sollst? Soll man sie überhaupt erwähnen oder verschlechtert das nur die Chancen auf den Wiedereinstieg und die berufliche Neuorientierung?
Ob und wie Du Deine Elternzeit am Besten erwähnst erfährst Du anhand von Tipps, Formulierungen und Beispielen in diesem Blogartikel.
Hinweis vorab: Egal ob Du vorhast Dich zu bewerben oder nicht, Dein Lebenslauf sollte davon abgesehen immer aktuell sein!

Mutter sein ist ein Geschenk!
Doch in der Arbeitswelt leider immer noch ein Hindernis und kann ein impliziter Grund für eine Absage bei einer Bewerbung sein und Dir den Wiedereinstieg erschweren. Daher ist die Frage danach, ob die Elternzeit im Lebenslauf erwähnt werden soll oder nicht durchaus berechtigt.
Personaler und Vorgesetzte haben leider immer noch Vorurteile und stellen sich u.a. folgende Fragen:
- Ist die Kandidatin flexibel und belastbar?
- Ist die Kinderbetreuung gesichert?
- Ist die Kandidatin auf dem aktuellen fachlichen Stand?
- Findet sich die Kandidatin leicht in den Arbeitsablauf ein?
Diese und andere Bedenken solltest Du in Deiner Bewerbung gleich vorwegnehmen, damit erst keine Zweifel an Deiner fachlichen und persönlichen Kompetenz aufkommen.
Und, JA, die Elternzeit gehört in jedem Fall in den Lebenslauf! Ansonsten entsteht eine Lücke, oder mehrere, die Du irgendwie erklären musst. Und schließlich hast Du durch´s Mutter sein Kompetenzen erworben, wie Belastbarkeit, Stressresistenz und Verantwortungsbewusstsein, die für ein Unternehmen durchaus wichtig sind. Familienfreundliche Arbeitgeber wissen das zu schätzen.
Das Verschweigen der Elternzeit durch Beschönigen und Lügen kann sogar, auch Jahre später noch arbeitsrechtliche Konsequenzen haben.
Wird Deine Elternzeit in einem Arbeitszeugnis erwähnt und Du verschweigst Sie in Deinem Lebenslauf hinterlässt das ein ungutes Gefühl und wirkt so, als hättest Du etwas zu verbergen.
Mein Rat an Dich: Gehe offen mit Deiner Elternzeit um! Sie ist Zeichen für den Erwerb von vielen Kompetenzen und sollte nicht als Karriereknick verstanden werden. Unternehmen, die dies tun, solltest Du ohnehin nicht Deine wertvolle Arbeitskraft zur Verfügung stellen.
Doch an welcher Stelle im Lebenslauf soll die Elternzeit eingebaut werden?
Hier gibt es zwei Unterscheidungen:
1. Bist Du noch in einem laufenden Angestelltenverhältnis schreibst Du die Elternzeit direkt unter die aktuelle Arbeitsstelle.
Beispiel:
seit 10/2018 Projektkoordinatorin, Beispielfirma GmbH
- Einhalten der Zielvorgaben des Projektes XY
- Verringerung von Risiken
- Pflege der Kundenbeziehungen
- Projektcontrolling
Elternzeit von 05/2020 bis 08/2021
2. Hast Du aktuell kein Arbeitsverhältnis oder ist Dein befristeter Vertrag ausgelaufen, schreibst Du die Elternzeit als separaten Punkt unter „Beruflicher Werdegang“.
Da Lebensläufe antichronologisch verfasst werden, steht dieser Punkt dann an oberster Stelle. Damit Personaler sehen, dass Du auch in Deiner Elternzeit weiterhin am Ball geblieben bist, solltest Du alles erwähnen, was Du in Deiner Elternzeit gemacht hast UND was relevant für die Stelle ist. So zeigst Du, dass Du relevante Kompetenzen erweitert oder neu dazugelernt hast.
Beispiel:
01/2021 – heute Elternzeit & Berufliche Neuorientierung
- Weiterbildung „Agiles Management“ an der IHK Nürnberg
- Sprachkurs Englisch C1-Niveau
- Schreiben eines Blogs für Gesunde Kinderernährung
- Gründung und Leitung einer Krabbelgruppe
Personaler wollen immer sehen, dass Du aktiv geblieben bist und den Anschluss nicht verloren hast. Wieviel Du hier angeben solltest ist abhängig davon wie lange und wie oft Du in Elternzeit warst. Je länger und je häufiger, desto länger brauchst Du unter Umständen um den Anschluss wieder zu finden und um zu Deiner Leistungsfähigkeit zurück zu finden. Daher ist es ratsam, den Personalen zu zeigen, dass Du aktiv warst.
Auch für Dich selbst ist es wichtig, am Ball zu bleiben und den Anschluss nicht zu verlieren. Die Arbeitswelt ändert sich so rasant, da kann man schon nach ein paar Monaten Elternzeit das Gefühl haben, „raus“ zu sein. Gerade wenn man sich in dieser Zeit mit ganz anderen Themen wie Windeln wechseln, Babybrei und kindliche Entwicklung beschäftigt hat. Dabei musst du keine mehrmonatige Weiterbildung machen oder eine Umschulung. Es reichen kleinere Projekte oder Online-Kurse, ehrenamtliche Tätigkeiten (z.B. Gründung und Leitung einer Krabbelgruppe) oder Nebentätigkeiten, sofern sie Relevanz für die Stelle haben.
Auch wichtig für Unternehmen: ist die Betreuung des Kindes / der Kinder gesichert?
Viele Absagen können damit zusammen hängen, dass Personaler daran zweifeln, dass die Betreuung der Kinder sichergestellt ist. Das erwähnst Du am Besten bei den Persönlichen Daten „verheiratet, zwei Kinder (2 und 5 Jahre – Betreuung gesichert)“
Damit greifst Du Zweifeln gleich vor und zeigst, dass Du Dich voll und ganz auf den Job konzentrieren kannst.

In diesem Sinne, viel Erfolg bei Deinen Bewerbungen!
Alles Liebe!
Deine Tanja

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