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Bewerbungsanschreiben ja oder nein? Wann es erforderlich ist und wann du darauf verzichten kannst

Häufig bekomme ich die Frage gestellt, ob ein Anschreiben bei einer Bewerbung noch notwendig ist oder nicht. Ein gutes Anschreiben, das auf das Unternehmen und die Stelle angepasst ist und deine Vorzüge und Motivation widerspiegelt, ist eine Herausforderung und raubt vielen Bewerber:innen den Schlaf. Dennoch ist es in manchen Fällen unerlässlich. In diesem Artikel erfährst du, wann ein Anschreiben dringend angeraten ist, und wann du darauf verzichten kannst.



man sieht eine Frauenhand mit einem Wollpullover, die einen Stift hält und auf einem Stapel Papiere etwas schreibt. auf dem Tisch liegt ein Block und steht eine Teetasse.
Bewerbung schreiben © Wix.com

Unternehmen verzichten zunehmend darauf, ein Anschreiben zu fordern, um den Bewerbungsprozess in Zeiten des Fachkräftemangels durch den Abbau von Bewerbungshürden so einfach wie möglich zu gestalten. So verlockend einfach dies für dich erscheinen mag, so leichtsinnig kann es sein, auf ein Anschreiben in deiner Bewerbung zu verzichten.



Das Bewerbungsanschreiben als Marketingwerkzeug

Das Bewerbungsanschreiben ist weit mehr als nur ein formaler Begleitbrief zum Lebenslauf – es ist dein persönliches Marketingwerkzeug. Hier hast du die einzigartige Gelegenheit, deine Persönlichkeit, Motivation und individuellen Stärken in den Vordergrund zu stellen und dem Personalverantwortlichen ein klares Bild deiner Motivation und Qualifikation zu vermitteln. Ein gut geschriebenes Anschreiben kann den entscheidenden Unterschied machen, besonders wenn dein Lebenslauf nicht auf den ersten Blick alle Anforderungen erfüllt oder nicht geradlinig ist.


Sehe das Anschreiben als deine Visitenkarte: Ein gelungener erster Eindruck deiner Person, Motivation und Passung. Während der Lebenslauf eher nüchtern deine berufliche Laufbahn und Qualifikationen auflistet, bietet das Anschreiben Raum für persönliche Note und emotionale Ansprache. Es ist die Bühne, auf der du dich präsentieren kannst.


Aber Vorsicht: Ein Anschreiben ist nur dann sinnvoll, wenn es aussagekräftig ist. Ein generisches oder oberflächliches Anschreiben kann mehr schaden als nützen. Daher ist es wichtig, dass du dir Zeit nimmst und das Anschreiben individuell auf die Stelle und das Unternehmen zuschneidest. Nutze es, um Geschichten und Beispiele aus deiner beruflichen Laufbahn zu erzählen, die zeigen, warum du die ideale Kandidatin bist.



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Die Bedeutung des Bewerbungsanschreibens

Ein aussagekräftiges Anschreiben sollte diese Aspekte deiner Bewerbung beleuchten:


  • Motivation: Warum möchtest du gerade in diesem Unternehmen arbeiten? Was reizt dich an der ausgeschriebenen Stelle? Zeige dem Personalverantwortlichen, dass du dich intensiv mit der Firma auseinandergesetzt hast und welche spezifischen Aspekte dich anziehen.


  • Persönlichkeit: Dein Lebenslauf mag deine Qualifikationen widerspiegeln, aber das Anschreiben gibt dir die Möglichkeit, deine Persönlichkeit zu zeigen. Was zeichnet dich aus? Welche Werte sind dir wichtig und wie passen sie zur Unternehmenskultur? Hier kannst du deine Soft Skills hervorheben, die im Lebenslauf oft untergehen.


  • Stärken und Erfolge: Nutze das Anschreiben, um auf konkrete Erfolge und Erfahrungen einzugehen, die dich besonders für die Position qualifizieren. Erzähle Geschichten und gib Beispiele, die deine Fähigkeiten und Erfolge illustrieren. Dies kann besonders hilfreich sein, wenn du Quereinsteigerin bist oder dich in einem neuen Berufsfeld bewirbst.


Ein aussagekräftiges Anschreiben kann dir die Tür zum Vorstellungsgespräch öffnen und du sammelst auch schon erste Pluspunkte damit. Es zeigt, dass du dir Mühe gegeben hast, dass du motiviert und gut vorbereitet bist. Mit einem gut durchdachten und individuell angepassten Anschreiben hebst du dich von der Masse ab und machst neugierig darauf, mehr über dich erfahren zu wollen.


Wann ein Anschreiben essenziell ist

Ein Anschreiben ist besonders dann unverzichtbar, wenn dein Lebenslauf allein zu viele Fragen aufwerfen könnte und das Risiko besteht, dass deine formale Qualifikation als unzureichend für die ausgeschriebene Stelle betrachtet werden könnte. In solchen Fällen kann ein sorgfältig ausgearbeitetes Anschreiben deine Bewerbung erheblich stärken, indem es deine Motivation untermauert und deine Chancen auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch deutlich erhöht.


Hier sind einige Szenarien, in denen ein Anschreiben essenziell ist:


  • Berufliche Neuorientierung nach der Elternzeit: Vielleicht war dein vorheriger Job nicht mehr mit deinem Familienleben vereinbar, oder dein befristeter Vertrag wurde in der Elternzeit nicht verlängert. Hier kann das Anschreiben diese Umstände erklären und wie deine neuen Erfahrungen und Fähigkeiten dich zur idealen Kandidatin machen. Mit Sicherheit hast du während deiner Elternzeit neue Kompetenzen als Mutter erworben, die auch für den angestrebten Job relevant sind.



  • Branchenwechsel oder Quereinstieg: Ein Branchenwechsel oder ein Quereinstieg sind oft mit Unsicherheiten verbunden, sowohl für dich als Bewerberin als auch für den potenziellen Arbeitgeber. Hier kommt das Anschreiben ins Spiel, um Brücken zu bauen und Bedenken zu zerstreuen. Erkläre, warum du dich für eine neue Branche, den Quereinstieg in einen neuen Bereich entschieden hast und wie deine bisherigen Erfahrungen und Fähigkeiten übertragbar sind. Verdeutliche, welche spezifischen Kenntnisse und Kompetenzen du mitbringst und wie diese in der neuen Branche / auf der neuen Position von Vorteil sein können. Zeige, dass du dich gründlich informiert hast und gut vorbereitet bist, um die Anforderungen des neuen Tätigkeitsfeldes zu erfüllen. Deine Motivation und deine Qualifikation für den Branchenwechsel oder den Quereinstieg sollten klar erkennbar sein.


  • Wechsel aus einer Führungsposition in eine unterstellte Position: Manchmal entscheiden sich berufstätige Mütter bewusst für den Schritt heraus aus einer Führungsposition, um eine bessere Work-Life-Balance zu erreichen oder um mehr Qualitätszeit für die Familie zu haben. Ein Anschreiben ist in diesem Fall besonders wichtig, um Missverständnisse und Fragezeichen zu vermeiden. Erkläre deutlich, dass diese Entscheidung bewusst und gut überlegt ist. Vielleicht ist sie sogar zeitlich begrenzt, bis die Kinder selbstständiger sind oder sich die Betreuungssituation entspannt hat? Betone, dass du trotz deiner Qualifikationen und Erfahrungen bereit bist, eine unterstellte Position anzunehmen, und welche Vorteile dies für beide Seiten mit sich bringt. Zeige auf, dass du dennoch engagiert und motiviert bist, deinen Beitrag zum Unternehmenserfolg zu leisten. Deine Flexibilität und Anpassungsfähigkeit können hier als positive Eigenschaften herausgestellt werden.


  • Bewerbung auf eine Vollzeitstelle in Teilzeit: Wenn du dich auf eine Vollzeitstelle bewirbst, aber in Teilzeit arbeiten möchtest, ist ein Anschreiben besonders wichtig. Hier kannst du darlegen, warum du eine Teilzeitstelle bevorzugst, etwa wegen der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, und mit welcher Stundenanzahl du deine Arbeitsleistung zur Verfügung stellen möchtest. Betone, dass du trotz reduzierter Arbeitszeit hochmotiviert bist. Verdeutliche, wie du durch Zeitmanagement und klare Prioritätensetzung die Aufgaben effizient bewältigen kannst. Zeige auch deine Flexibilität, etwa durch die Bereitschaft zu Mehrarbeit in Stoßzeiten oder bei dringenden Projekten.


Erfahre in diesem Blogartikel, wie du dich erfolgreich in Teilzeit auf eine Vollzeitstelle bewirbst.


  • Erklärungsbedürftige Lebensläufe: Lebensläufe, die Lücken aufweisen oder häufige Jobwechsel zeigen, benötigen oft zusätzliche Erklärungen, um bei den Personalverantwortlichen keine falschen Eindrücke und Fragezeichen zu hinterlassen. Das Anschreiben ist der ideale Ort, um solche Unklarheiten zu beseitigen. Nutze es, um ehrlich und authentisch auf eventuelle Brüche in deiner beruflichen Laufbahn einzugehen. Erkläre beispielsweise längere Pausen aufgrund von Weiterbildung oder Sabbatical und wie diese Phasen dich beruflich und persönlich weitergebracht haben. Diese Offenheit zeigt, dass du reflektiert bist und deine Entscheidungen gut begründen kannst.


  • Besondere Umstände oder Projekte: Wenn du an besonderen Projekten gearbeitet hast oder außergewöhnliche berufliche Erfolge vorweisen kannst, die im Lebenslauf nicht ausreichend gewürdigt werden können, ist das Anschreiben der perfekte Ort, um diese hervorzuheben. Erzähle detailliert von diesen Erfahrungen, welche Herausforderungen du gemeistert hast und welche Erfolge du erzielen konntest. Solche Geschichten machen dich greifbarer und hinterlassen einen bleibenden Eindruck.



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Wann ein Anschreiben nicht zwingend notwendig ist

Aus den obigen Szenarien ergibt sich zwangsläufig die Antwort auf die Überschrift, wann auf ein Anschreiben verzichtet werden kann. Immer dann, wenn deine Qualifikation offensichtlich zur ausgeschriebenen Stelle passt und das Unternehmen ausdrücklich kein Anschreiben verlangt, kannst du darauf verzichten. In solchen Fällen spricht der Lebenslauf meist für sich und liefert alle relevanten Informationen.


Auch wenn ein Anschreiben nicht zwingend erforderlich ist, kann es von großem Vorteil sein, deine persönlichen Stärken, Fähigkeiten und Kompetenzen an anderer Stelle in deinen Bewerbungsunterlagen hervorzuheben. Eine gängige Möglichkeit hierfür ist das Einfügen eines Abschnitts mit einem Kurzprofil am Anfang deines Lebenslaufs oder als separates Deckblatt.


Dieser kurze Abschnitt sollte prägnant und aussagekräftig sein. Beschreibe in wenigen Sätzen oder Stichpunkten, wer du bist, was dich auszeichnet und welche besonderen Fähigkeiten du mitbringst. Durch diese persönliche Note machst du dich für den Arbeitgeber greifbarer und hinterlässt einen bleibenden Eindruck.



Die Entscheidung, ob ein Bewerbungsanschreiben erforderlich ist oder nicht, hängt also stark von den spezifischen Umständen und den Anforderungen des Unternehmens ab.


Letztlich gilt: Jede Bewerbung ist eine Marketingmaßnahme in eigener Sache. Nutze die dir zur Verfügung stehenden Mittel, um dich bestmöglich darzustellen und einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Ein durchdachtes und individuell angepasstes Anschreiben kann deine Chancen auf den Traumjob erheblich steigern. Doch auch ohne Anschreiben kannst du durch ein starkes Kurzprofil punkten.


Ich hoffe, dieser Artikel bietet dir eine hilfreiche Orientierung und Unterstützung bei deinen Bewerbungen. Viel Erfolg auf deinem beruflichen Weg!


Alles Liebe,

Deine Tanja



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