Nach der Elternzeit zurück in den Job: Die ersten 100 Tage - zwischen Whiteboard und Windeln
- Tanja Jakob
- 26. März
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 28. März
Ein oder mehrere Jahre Elternzeit liegen hinter dir. Eine intensive Zeit voller erster Male, neuer Routinen, emotionaler Höhen und Tiefen. Eine Zeit, die dich verändert hat. Und nun: zurück in den Job. In Teilzeit, auf deine alte Position, in ein Umfeld, das dir vertraut und doch irgendwie neu ist. Willkommen in den ersten 100 Tagen nach der Elternzeit – einer Übergangszeit, die für viele Mütter besonders herausfordernd, aber auch voller Chancen ist.

Zurück im Job – vertraut und doch anders
Du warst vor deiner Elternzeit eine kompetente, geschätzte Fachfrau mit Verantwortung. Du hast dein Unternehmen und dein Team mitgestaltet, warst mittendrin, fachlich souverän und sicher. In den letzten Jahren und Monaten war dein Alltag ein völlig anderer: Windeln statt Whiteboards, Krabbelgruppe statt Kundentermine, Spucktücher statt Strategiemeetings. Und jetzt – zurück. Zurück in den Job, zurück in deine Rolle, zurück ins Unternehmen. Aber nichts ist mehr so wie früher – auch du nicht.
Emotional und fachlich zurück in den Job
Die ersten Wochen können sich wie ein Sprung ins kalte Wasser anfühlen. Vielleicht kennst du die neuen Tools und Abläufe nur vom Hörensagen. Vielleicht sitzt du an einem anderen Platz, in einem veränderten Team, mit neuen Gesichtern und neuen Anforderungen. Gleichzeitig ist dein Kind in der Kita – gut aufgehoben, aber du denkst doch immer mal wieder daran, wie es gerade wohl läuft. Der Kopf ist noch nicht ganz frei, und das ist okay.
Elternzeit wirft neue Fragen auf
Trotzdem spürst du: Es tut gut, wieder gebraucht zu werden. Fachlich herausgefordert zu sein. Wieder Gespräche zu führen, bei denen es nicht um Beikostpläne oder Schlafrhythmen geht. Du findest Schritt für Schritt zurück – aber eben auf neue Weise.
Und dabei darfst du dich fragen:
Was ist mir wichtig?
Wie will ich jetzt arbeiten, unter den veränderten Rahmenbedingungen?
Was brauche ich, um gut in dieser neuen Balance zwischen Familie und Beruf anzukommen?
Wenn du dir für diesen Prozess eine Sparringspartnerin an deiner Seite wünschst: Ich begleite dich individuell beim Wiedereinstieg – mit viel Empathie, Struktur und klarem Blick für deine Stärken.
Deine 100-Tage-Erfolgsstrategie – kleine Schritte, klare Kommunikation, ehrlicher Blick auf dich selbst
In den ersten 100 Tagen geht es nicht darum, direkt wieder auf dem alten Leistungsniveau zu sein. Es geht darum, dich Schritt für Schritt wieder einzufinden – fachlich, organisatorisch und menschlich.
Was dir helfen kann:
Fachlich ankommen: Nimm dir bewusst Zeit, dich in neue Themen einzuarbeiten. Frag nach Unterlagen, die dir helfen, aktuelle Projekte oder Veränderungen nachzuvollziehen. Wenn du neue Tools nutzen sollst, bitte um Schulungen oder probiere sie in ruhigen Momenten aus. Notiere dir Fragen – auch wenn sie dir banal erscheinen. Je schneller du Unsicherheiten klärst, desto schneller gewinnst du Sicherheit.
Ins Team zurückfinden: Nimm dir Zeit für kurze Gespräche mit Kolleg:innen – beim Kaffee, beim Mittagessen oder einfach zwischendurch. Du musst nicht sofort in jedem Meeting glänzen, aber du darfst sichtbar werden. Zeige Interesse, frage nach, bring dich dort ein, wo es für dich passt. Und: Erzähle ruhig auch mal etwas aus deinem neuen Alltag – das schafft Nähe.
Neue Abläufe verstehen: Dokumentiere für dich mit, was sich verändert hat – und was du vielleicht noch nicht ganz durchblickst. So verlierst du nicht den Überblick und kannst gezielt nachhaken. Vielleicht gibt es eine:n Kolleg:in, die oder der dich als Buddy begleitet. Wenn nicht: Frag danach. Ein persönlicher Kontakt kann vieles erleichtern.
Eigene Erwartungen managen: Setze dir realistische Ziele. Was willst du in den ersten Wochen schaffen? Welche Themen brauchen mehr Zeit? Was hat jetzt Priorität, was kann warten? Und: Verabschiede dich von dem Gedanken, alles sofort im Griff haben zu müssen. Du bist nicht weniger wert, weil du weniger Zeit hast.
Proaktiv sein: Sprich frühzeitig an, wenn du das Gefühl hast, zu viel oder zu wenig Verantwortung zu tragen. Melde dich bei deiner Führungskraft, wenn du Fragen hast oder Orientierung brauchst. Je klarer du kommunizierst, desto besser kann man dich unterstützen.
Diese Zeit ist eine Phase des Übergangs – keine Prüfung. Du darfst wachsen, du darfst dich sortieren, du darfst auch Fehler machen. Und vor allem: Du darfst stolz auf dich sein. Du hast während der Elternzeit viele Kompetenzen erworben und gestärkt, die auch für die Berufswelt von Relevanz sind. Lies dazu meinen Blogartikel: Die unschätzbaren Stärken von Müttern im Berufsleben.
Gemeinsam zurück in den Job – wie Führungskräfte und HR unterstützen können
Es kann hilfreich sein, dich frühzeitig mit deiner Führungskraft über deine Aufgaben und Erwartungen auszutauschen: Was hat sich verändert? Wo kannst du dich schnell einbringen, wo brauchst du Einarbeitung? Vielleicht gibt es Kolleg:innen, die dich unterstützen können. Vielleicht hilft ein Wiedereinstiegs-Plan, um für dich selbst Orientierung zu gewinnen.
Was du dir in dieser Zeit immer wieder bewusst machen darfst:
Du musst nicht sofort wieder alles können.
Du darfst dich überfordert fühlen – und trotzdem Freude am Arbeiten haben.
Du bist nicht allein. Sprich mit anderen Müttern, tausche dich aus.
Deine Vereinbarkeit ist kein Makel, sondern eine Stärke.
Auch wenn der Fokus in diesen 100 Tagen ganz bei dir liegt, braucht es ein unterstützendes Umfeld.
Führungskräfte können durch einen wertschätzenden Umgang, flexible Rahmenbedingungen und klare Kommunikation viel dazu beitragen, dass du dich gut (wieder) integrierst. Ein kurzes Gespräch am ersten Tag, regelmäßige Check-ins in den ersten Monaten und realistische Zielvereinbarungen sind dabei oft schon die halbe Miete.
Und auch HR kann Impulse setzen – etwa durch strukturierte Reboarding-Prozesse, durch Schulungen für Führungskräfte zum Thema Wiedereinstieg oder durch die Sichtbarmachung von Angeboten wie Elternnetzwerken, Weiterbildungen oder Coaching-Optionen. Eine familienfreundliche Unternehmenskultur lebt von Haltung – und von konkreten Maßnahmen.
Dein Weg zurück in den Job – mit Begleitung leichter
Wenn du als Mutter gerade mitten im Wiedereinstieg steckst oder dich darauf vorbereitest, begleite ich dich gerne. In meinem individuellen Wiedereinstiegscoaching findest du Raum für deine Fragen, Orientierung für deine nächsten Schritte und vor allem eines: Verständnis.
Wenn du im Unternehmen tätig bist – in HR, als Führungskraft oder im Diversity Management – und mehr darüber erfahren möchtest, wie ein nachhaltiger Reboarding-Prozess gestaltet werden kann, unterstütze ich dich mit Beratung und Impulsen für eine gelebte Vereinbarkeitskultur.
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Nach der Elternzeit zurück in den Job – mit den richtigen Rahmenbedingungen kann daraus ein echter Neustart werden.
Was brauchst du, um deine ersten 100 Tage mit einem guten Gefühl zu gestalten?
Alles Liebe,
Deine Tanja
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